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In der August-Ausgabe von “Agroindustriia” sprach die Öko-Expertin des Projekts Deutsch-Ukrainische Zusammenarbeit im Bereich Ökolandbau (COA)und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) Natalie Prokopchuk über die bedeutende Rolle des ukrainischen Ökolandbausauf dem Weltmarkt im Jahr 2018 und die Aussichten für die weitere Entwicklung.

Zertifizierter Öko-Honigaus der Ukraine wurdeim Jahr 2017 zum ersten Mal exportiertund erreichte im Jahr 2018 bereits über300.000 Tonnen. Darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr der erste Öko-Zucker von „Deddens Agro Ltd.“mit 800.000 Tonnen auf den Markt gebrachtunddie Ukraine istdamit zu einemder Hauptakteure auf dem europäischen Öko-Zuckermarkt geworden. Insgesamt exportierte die Ukraine im Jahr 2018 über 70 verschiedene Öko-Produkte.

Die wichtigsten Änderungen betreffen jedoch nicht nur die Menge der exportierten Tonnen, sondern auch die Struktur und die Herangehensweise  der Unternehmenan den Export.

Die ukrainischen Öko-Produzenten haben inzwischenein wesentlich besseres Verständnis für die globalen Märkteentwickelt: Sie kennen die gesetzlichen Anforderungen an die Öko-Produktion und wissen über die Erwartungen der Verbraucher Bescheid. Inländische Öko-Unternehmen verfügen immer mehrüber qualifizierte Fachkräfte, die den Öko-Export organisieren können.

Frau Prokopchuk stellt fest, dass sich in den letzten zehn Jahren die Kommunikation vonGeschäftsinhabern und Managern mit Importeuren und ausländischen Partnern erheblich verbessert hat. Heute haben im Prinzipalle exportorientierten ukrainischen Unternehmen englischsprachiges Personal und nehmen regelmässig aninternationalen Messen teil. Werbematerialien und eine Webseite in englischer Sprache sind zum Standard geworden. Dies erhöht nicht nur das Niveau der Unternehmen selbst, sondern stärkt die Qualität des Ökolandbaus im gesamten Land.

Das Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPE) leistet einen wichtigen Beitrag zur  Imageverbesserung ukrainischer Öko-Produkte. Dies hat dazu geführt, dass Importeure ihre kritische Haltung gegenüber ukrainischen Unternehmen zunehmend aufgebenund sie als langfristige Partner und nicht als "einmalige" Lieferanten betrachten.

Der Öko-Sektor des Landes wird nicht nur von der ukrainischen Regierung, sondern auch von außen unterstützt: Deutschland, die Schweiz, die USA, Kanada und die EU führen Projekte in der Ukraine durch, die den ökologischen Landbau spezifisch fördern

Das am 2. August 2019 in Kraft getretene Öko-Gesetz der Ukraine wird für die Entwicklung des ukrainischen Öko-Marktes eine wichtige Rolle spielen. Das Gesetz definiert die Grundlagenund Anforderungen für den ökologischen Anbau, die Vermarktung und Kennzeichnung von Öko-Produkten. Laut Gesetz wird die Öko-Kontrolle in der Ukraine zukünftig über private Zertifizierungsstellen erfolgen, die wiederum vom Amt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz überwacht werden. Zusätzlich wird es eine Liste anerkannter ausländischer Zertifizierungsstellen geben. Zusätzlich wurde ein staatliches Logo zur Kennzeichnung von Öko-Produkten entwickelt, das rechtlich dem Agrarministerium gehört und als Warenzeichen eingetragen ist.

Insgesamt müssen sich ukrainische Exporteure auf mehrere Änderungen vorbereiten: Neben dem Inkrafttreten des ukrainischen Öko-Gesetzes werden mit der neuen EU-Verordnung Nr. 218/848 über die ökologische Produktion und die Kennzeichnung vonökologischen Erzeugnissenab dem 1. Januar 2021 auch weitgehende Veränderungen im Export mit die EU eintreten.

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